Nachdem im vorhergehenden Thread ein Roshi zum Thema gemacht wurde, möchte ich mich auf meine Art an diesem Gerede beteiligen.
Der alte Mönch, bei dem ich sitze, unterscheidet sich in keinster Weise von anderen. Die Leere kann eben nur leer sein und die Form ist einzig ein wenig abweichend. Deshalb sucht sich jeder Übende eine Form, die ihn leert oder lehrt. Ein Lehrer über den anderen zu erheben ist eine Unart von unreifen Sitzern, die mit der Linie ihres Lehrers vor anderen auf dicke Hose machen. Das ist geistig arm und es als Belehrung zu verkaufen eine Erscheinung unserer eBay-Zeit.
Von der Sache endet dieses Tun niemals und meine Worte gehören nicht gesagt, doch aus meinem Herzen muß ich keine Mördergrube machen. Ihr könnt damit leben und redet mich ohnehin an die Wand, was ich nicht einmal lese.
Alles war/ist/wird gut.
Das Dahinter ist ganz einfach der Umstand, daß ich vom Soto-Zen zum Seon "konvertiert" bin. In der Gemeinschaft wir so gut wie nie über Hintergründe gesprochen. Daher ist mein Wissen sehr dürftig. Möchte ich mich über die japanische Tradition informieren, habe ich die Qual der Wahl.
Mich interessiert eben die Tradition, die sich hinter der Zeremonie verbirgt. Übrigens gehört zu dieser auch die zweimalige Meditation von je 25 Minuten mit einem Koan.
Manchmal erfordert es einen Umweg, um mehr über sein Selbst zu erfahren. Wer bräuchte sonst Zen?
Grüße
Dae Keyong