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ich glaube, ich kann deine Kollegin verstehen. Wenn ich selbst aufgebracht bin, will ich von der Person, auf die sich meine impulsive Reaktion bezieht, auch einen emotionalen Respons. Das wird dir in ähnlicher Position wahrscheinlich nicht viel anders gehen. Auf eine emotionale Situation auch emotional zu reagieren, finde ich nur authentisch, durchaus angemessen und keineswegs im Widerspruch zur Zenpraxis im Alltag. Emotional zu reagieren, muss natürlich nicht unbedingt bedeuten, auf Aggessionsäußerungen (die als solche erst mal völlig okay sind) immer gleich zurückzu'schlagen' (wobei, wie gesagt, auch das manchmal hilfreich und angemessen sein kann. Wo wären wir ohne Streit und Ausseinandersetzung - gerade auch im Berufsleben? :) Emotionale Reaktion könnte darin bestehen, dem anderen die Grenze zu setzten, die er gerade braucht, oder auch Betroffenheit über die krassen Rundumschläge des Gegenübers zum Ausdruck zu bringen - was auch immer.
Gerade, wenn man viel mit Kindern zu tun hat, merkt man, wie wichtig emotional authentische Reaktionen unter Menschen sind. Es bringt nicht viel, Kinder nur zu sagen, dieses Verhalten finde ich nicht gut blah blah ... Was tatsächlich beim Kind ankommt und soziale Lernprozesse in Gang setzt, ist die echte Reaktion etwa in Form von Empörung, Traurigkeit, Freude, Betroffenheit oder was auch immer. Und wir Erwachsenen unterscheiden uns diesbezüglich von den Kindern meiner Auffassung nach nur graduell.
Den Zen-Weg verstehe ich nicht so, ein "kalter emotionsloser Fisch" zu werden, sondern immer echt und athentisch das zu tun, was angemessen scheint. Zen-Meister früherer Zeiten lehrten es so: Wenn ich hungrig bin, esse ich und wenn du micht schlägst, schreie ich "Auah!".
den schwarzen Peter hält natürlich immer die, die fragt. :) Genau dort kommt auch deine Entschuldigung an und deswegen tut sie auch so gut. Wenn sie aufrichtig gemeint ist.
Eben, weil alles so ist, wie es "grade ist", ist es okay, zu essen, wenn du hungrig bist, zu schlafen, wenn du müde bist und dich zu entschuldigen, wenn du etwas falsch gemacht hast.
Du fragst: "Gibt es überhaupt Fehler? Gibt es falsches Verhalten?"
Wenn du dich falsch verhalten hast und dich in konsequenter Schau des Geistes fragst, "was ist dasjenige, das sich falsch verhalten hat?" - wo könnte da im absoluten Jetzt-Gewahrsein noch Raum für so etwas wie 'falsches oder richtiges Verhalten' sein?
Wenn du dich für dein falsches Verhalten entschuldigst und dich in konsequenter Schau des Geistes fragst, "was ist dasjenige, das sich entschuldigt?" - wo könnte da im absoluten Jetzt-Gewahrsein noch Raum für so etwas wie 'Entschuldigung' sein?
Mein Verständnis von Zen: Schau deinen Geist. Wenn du hungrig bist, iss und wenn du etwas falsch gemacht hast, dann entschuldige dich.
okay, deine Einstellung zur Esotherik hast du deutlich gemacht, ich respektiere das. Für jemanden, der bewusst Esotherik praktiziert, hatte ich dich übrigens bislang auch nicht gehalten - wobei ich persönlich der Esotherik gegenüber gar nicht mal so ablehnend gegenüberstehe wie du offenbar. Es ist nur eben Esotherik und nicht Zen.
Was du in der Vergangenheit hier über am Bewusstsein vorbei geleiteten Infos aus dem mentalen Bereich (oder so ähnlich), Wärmefelder von Spielkarten (oder so ähnlich) etc. gepostet hast, klingt für mich als etwas, "das man vielleicht am ehesten noch als eine bestimmte Form von Esotherik bezeichnen könnte" (wie ich oben schrieb). Das ist nur mein Verständnis des Begriffs 'Esotherik', ich bestehe aber nicht darauf. Allerdings muss ich dir sagen, dass es nach meinem Verständnis auch nichts mit dem zu tun hat, was ich mit dem Begriff 'Zen' bezeichnen würde.
Tai:
Ein großer Vorteil von Dinkelhülsen gegenüber Kapok ist auch, dass man durch Zurechtknautschen die Höhe des Kissens etwas variieren kann. Besonders bei langem Sitzen wie etwa bei Sesshins kann das sehr hilfreich sein, da es das Sitzen in unterschiedlichen Positionen erleichtert. Im vollen Lotus sitzt man stabiler und entspannter auf einem etwas flacheren Kissen als im halben Lotus oder gar im siamesischen Sitz. Wegen seiner Formbarkeit (wenn nicht zu prall gefüllt) lässt sich das Dinkelkissen auch gut im Diamantsitz verwenden.
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Tai
p.s.: Noch kurz zu Reiners Reaktion,falls dir seine Antwort immer noch ein wenig unverständlich erscheinen sollte. Er findet es nicht nur un-zen-mäßig, auf einem komfortablen Kissen zu sitzen. Er findet Zazen generell un-zen-mäßig, ebenso das, was die alten Meisters hinterlassen haben und was heute noch in deren Tradition praktiziert wird (sowohl Koan als auch stilles Sitzen). Das Ganze kommt einfach dadurch zustande, dass er den Begriff "Zen" für etwas benutzt, das man vielleicht am ehesten noch als eine bestimmte Form von Esotherik bezeichnen könnte. Das ist nur meine persönliche Auslegung. Wenn es für dich wichtig sein sollte, kannst du dir ja selbst ein Bild machen; über Klick auf den Benutzernamen kommst du bis in die ersten Beiträge jedes einzelnen Users.
Tai:
Hallo Andy3,
nach meiner Erfahrung verleihen Dinkelhülsen mehr Stabilität und passen sich besser an die Körperform an - sollten aber immer mal wieder nachgefüllt oder ganz erneuert werden. Kapok ist weicher und hat mehr Spannkraft; persönlich ziehe ich Dinkelhülsen vor. Beides kannst du im Internet googeln und bestellen. In den Großstädten findest du Sitzkissen auch in diversen Läden.
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Tai
p.s.: Reiner Tailand pöbelt hier erst mal jeden an, ich glaube, das hat nicht viel mit dir zu tun.
Tai:
Lieber Reiner,
wenn du das Gespräch zwischen Unsui und mir etwas weiter nach oben verfolgst, kannst du sehen, dass der Satz "Warum müllst du den Geist mit solchen Ansichten zu?" ursprünglich eine Frage Unsuis war, die ich dann meinerseits ihm vorlegte, um zu sehen, wie er dazu steht. Ein freundlicher Austausch eben ...
LG
Tai
Tai:
:)
Das stimmt allerdings.
Weil der Geist jedoch schon allzu vollgemüllt ist, bedarf ich dieser Medizin (Methode der Zenpraxis). Für den komplett befreiten Geist ist solch ein Gegengift (Methode der Zenpraxis) dann sicherlich vor allem erst mal Gift.
Wie sieht's mit dir aus? Hältst du dich für komplett befreit?
Tai:
Ich spreche hier nur über mein Verständnis von Zenpraxis. (Mehr würde ich von einem schriftlichen Austausch über ein Internetforum auch nicht erwarten.)
{k}Der Hund jagt dem Knochen nach.
Der Löwe aber schnappt nach der Hand,
die den Knochen geworfen hat.{/k}
Tai:
Danke auch von mir für diese, wie ich finde, sehr lebensnahen Ausführungen.
Im Grunde läuft Buddhistische Praxis im Kern wohl immer wieder auf Loslassen oder - wie Sundro vor ein paar Tagen schrieb - Zulassen hinaus. "Was ist dies?" (und Koanpraxis generell) ist ebenfalls ein solches Loslassen/Zulassen.
Mit Meister Huang Po's Worten: "Wo nichts ergriffen wird, ist der allumfassende Geist gegenwärtig. Die 84000 Methoden, die den 84000 Formen des Leidens entgegenwirken sollen, sind nur Redewendungen, die Menschen zum Tor der Befreiung hinzuziehen. Keine von ihnen hat wahren Bestand. Alles loslassen ist Dharma. Das Loslassen aller Täuschungen aber lässt keinen Dharma zurück, auf den man sich stützen könnte."
ich glaube, ich kann deine Kollegin verstehen. Wenn ich selbst aufgebracht bin, will ich von der Person, auf die sich meine impulsive Reaktion bezieht, auch einen emotionalen Respons. Das wird dir in ähnlicher Position wahrscheinlich nicht viel anders gehen. Auf eine emotionale Situation auch emotional zu reagieren, finde ich nur authentisch, durchaus angemessen und keineswegs im Widerspruch zur Zenpraxis im Alltag. Emotional zu reagieren, muss natürlich nicht unbedingt bedeuten, auf Aggessionsäußerungen (die als solche erst mal völlig okay sind) immer gleich zurückzu'schlagen' (wobei, wie gesagt, auch das manchmal hilfreich und angemessen sein kann. Wo wären wir ohne Streit und Ausseinandersetzung - gerade auch im Berufsleben? :) Emotionale Reaktion könnte darin bestehen, dem anderen die Grenze zu setzten, die er gerade braucht, oder auch Betroffenheit über die krassen Rundumschläge des Gegenübers zum Ausdruck zu bringen - was auch immer.
Gerade, wenn man viel mit Kindern zu tun hat, merkt man, wie wichtig emotional authentische Reaktionen unter Menschen sind. Es bringt nicht viel, Kinder nur zu sagen, dieses Verhalten finde ich nicht gut blah blah ... Was tatsächlich beim Kind ankommt und soziale Lernprozesse in Gang setzt, ist die echte Reaktion etwa in Form von Empörung, Traurigkeit, Freude, Betroffenheit oder was auch immer. Und wir Erwachsenen unterscheiden uns diesbezüglich von den Kindern meiner Auffassung nach nur graduell.
Den Zen-Weg verstehe ich nicht so, ein "kalter emotionsloser Fisch" zu werden, sondern immer echt und athentisch das zu tun, was angemessen scheint. Zen-Meister früherer Zeiten lehrten es so: Wenn ich hungrig bin, esse ich und wenn du micht schlägst, schreie ich "Auah!".
LG
Tai