Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklärst du dich mit dem Einsatz von Cookies einverstanden. Weitere Informationen
mipoohji:
Eine Zukunft im Paradies ist eine Drohung, und zwar eine Be-drohung.
Solch eine Vorstellung bedroht die Verantwortungsbereitschaft und das Bestreben der Menschen, ihr Leben in der Gegenwart positiv zu gestalten.
Leben findet jetzt statt. Wenn Paradies, dann hier und wenn nicht, dann auch hier.
Gelöschter Benutzer:
du weisst sicher nicht das er noch nie den zustand einer echten meditation eingeleitet sprich ueberhaupt erlebt hat.
den zustand der erleuchtung sprich erweiterten wahrnehmungsmoeglichkeit ueber dem physischen hinaus ist druchaus beschreibbar und sogar die so erkannten fackten sind im physischen ueberpruefbar.
sitzen und ohne bedarfssteigerung des infobedarf
hoffen diesen zustand so einleiten zu koennen ist reines realitaetsfremdes wunschdenken.
gruss reiner
mipoohji:
Als es mich erwischt hat, denn ich kann nicht sagen, ich hätte etwas daran gemacht (zumindest nicht zu dem Zeitpunkt), war da in etwa das was ich vorhin beschrieb. "Ich" stand also nicht am Beckenrand sondern war selbst dieses Wasser (alle Benennungen stammen aus der Retrospektive). Dieses Wasser, das ich nicht einmal teilweise war sondern ganz, war vielleicht eher als ein flüssiges Licht zu beschreiben (weshalb ich auch den Begriff Erleuchtung für durchaus passend halte) und es gab nicht nur den Aspekt Licht, sondern auch den Aspekt Liebe. Desweiteren war da eine Weite, wie ich sie noch nie sonst erlebt habe. So weit ich auch "schaute" es gab einfach keine Grenze. Quasi (jetzt scherzhaft) verloren in der Unendlichkeit und doch alles nicht Nicht-ich.
Ein Zustand von Wachheit wie ich ihn sonst nie im Leben erlebt habe, eine Gelöstheit, die keine Entspannung jemals auch nur annähernd hätte nachahmen können und eine Gewißheit, die selbst über die Gewißheit der jetzigen Wahrnehmung meiner Existenz hinausgeht.
Die Rückkehr begann für mich ganz ausdrücklich mit der Frage, "was bin denn dann ich?". Und diese Frage war die Frage nach meiner Dualität. Dort gab es sie nicht. Danch schon...
An dieser Erfahrung zu zweifeln ist mir nicht möglich, obwohl das nun ca 40 Jahre her ist. Ich kann mich auch genau daran erinnern, sie allerdings nicht reproduzieren (ich hatte sie auch damals nicht produziert, Du erinnerst Dich, dass ich das sagte).
Wieder als ich, wusste ich, wenn dies alles ich war, dann ist auch jeder andere dies alles. Unvorstellbar. Aber möglich zu wissen.
Keine Theorie, reine Praxis.
Normalerweise rede ich darüber nicht bzw zumindest nicht so ausführlich. Nur wenn mich jemand dahin bewegt es preiszugeben. Das nicht, weil ich meine irgendetwas vorenthalten zu können, sondern weil ich weiss, ich kann es nicht erlebbar machen. Und nur das würde jeden ebenso aufklären, wie das mit mir passiert ist. Alternativ muss ich warten bis er/sie es selbst erlebt und in meinen Worten wiedererkennt.
Da ich vor dieser Erfahrung sehr eindringlich nach dem gesucht habe, was in meiner Ahnung der gemeinsame Kern aller Religion, aller Heilslehren sein muss, kann ich glauben, dass auch im Zen danach geforscht wird. Und auch dass der Buddha in all seiner verzweifelten Suche genau dorthin wollte und auch dort ankam. Er war ebenso verzweifelt über die Dualität wie ich...
Deshalb kann ich jedem Suchenden nur empfehlen, diesem Wunsch nach Erleuchtung nachzugehen und sich nicht abspeisen zu lassen bevor die Frage nach dem "was ist das hier?" vollständig und restlos geklärt ist.
Dieses Erleben ist keine Information, sie ist durchdringende Erkenntnis. Das Wissen allen Wissens. Daher hinterlässt sie auch keinen Zweifel und keine Frage.
Ausser vielleicht der, wie konnte das passieren und wieso kann ich da nicht einfach mal eben so hin.
Was ich nach den vielen Jahren mit mehr oder weniger Bemühung sagen kann ist, ich kann mich dem nähern. Achtsamkeit ist ein guter Schritt, Gewahrsein ist ein guter Schritt, Selbstvergessenheit ist ein guter Schritt. Den letzten Schritt unternimmt der bereits Selbstvergessene, der "wissen will", was nach der Selbstvergessenheit noch kommt...
Dogen deutet es mE an indem er sagt, der ist eins mit den zehntausend Dingen. Zehntausend oder gar nicht zählen, weil da nichts zu zählen ist... das ist gleich. Es ist enorm viel...
Nungut. Für manchen ist es eine Provokation, was ich sage. Es stellt für sie infrage, ob das was sie sich vorstellen eigentlich unübertrefflich ist. Und besonders für die, die sich unter Leere sowas vorstellen wie einen Eimer Wasser aus dem das Wasser ausgeschüttet wurde und die nun hoffen dass der leere Eimer ihr geistiger Besitz sei, dürfte es unglaublich sein, was ich sage.
Oder die, die meinen diese Erfahrung sei nur wenigen vorbehalten und weder sie selbst noch jemand anderes (zumindest von den Lebenden) könnte eine solche Erfahrung machen. Sie alle können sauer werden... Pech...
Ich bilde mir nichts drauf ein, ich hab es nicht so gemacht, erwarte also auch nicht, dass mich dafür jemand bewundert oder meint, ich wäre irgendwie besonders. Dabei bin ich froh, dass es mich erwischt hat und ich bin auch dankbar, dass mir später viele geholfen haben, die kleinen Schritte zu lernen, die in diese Richtung führen.
Ich weiss es genau (ich sah gerade den letzten Satz Deines Postings oberhalb). Das nützt aber zunächst niemandem ausser mir selbst. Es sei denn jemand fühlt sich ermutigt, das wäre schonmal was... Meine Überzeugung ist, da jeder dies selbst ist, kann auch jeder das erfahren.
Dafür spricht, dass viele es mit gleichen Methoden anstreben. Auch dann wenn diese Methode darin besteht nichts erreichen zu wollen.
mipoohji:
Nun, wenn ich mich recht entsinne wolltest Du jetzt darüber diskutieren. Ok, man kann auch aufhören, wo es gerade spannend wird...
Ja sicher ist Gewahrsein verschieden von dem was man so Alltagsbewusstsein nennen würde. Wo man überlegt, rufe ich jetzt den Pizzaservice an oder koche ich selber...
Darüberhinaus ist Gewahrsein stufenlos intensivierbar. Ich kenne das recht gut. Da erinnere ich mich gerade daran, wie ich in einem sehr guten Restaurant saß und man mich fragte, was ich denn zu essen haben wolle. Ich bat dann darum, dass man so nett sein möge mir das zu geben, was man für mich für gut halten würde. Ich selbst hätte zu dem Zeitpunkt keine Entscheidung darüber treffen mögen, ja ich hätte nicht einmal Lust gehabt, mir die einzelnen Speisen (auf einem Koch-/Servierwagen) anzusehen um mich mit deren Unterschieden zu beschäftigen. So extrem kann Gewahrsein sein. Nur Dualität gab es da schon noch. Ich hätte Dir genau sagen können welcher von den Leuten dort ich bin und welcher der Service ist. Ich hätte Dir sagen können wo ich bin, wer ich bin, vielleicht noch welcher Tag ist, wobei ich mir schon da nicht ganz sicher bin.
Aufgehoben war Dualität noch nicht. Und selbst in Zuständen, in denen ich nicht wusste wer und wo ich bin, wo ich nicht einmal wusste ob ich nun Mann oder Frau bin, also in bereits tiefer Selbstvergessenheit, würde ich noch nicht von Erleuchtung sprechen. Da war allerdings bereits keine Dualität mehr wahrzunehmen und es war sogar fast mühsam zurückzukommen. Erleuchtung geht für mich noch einen Tick weiter.
Was ich gerade beschrieb ist etwa so wie am Beckenrand zu stehen und nur noch Wasser zu sehen. Erleuchtung ist für mich in diesem Wasser zu schwimmen, sich selbst als dieses Wasser zu erkennen. (Anders als in einem solchen Bild kann ich es nicht sagen, es sei denn ich nenne es einfach "Erleuchtung".)
mipoohji:
Dualismus wäre die Annahme dass es Nichtdualität nicht gibt. Da dies auf mich nicht zutrifft kann ich maximal Dualität akzeptieren. Dass ich mich vor der nicht fürchte habe ich ja hoffentlich zum Ausdruck gebracht als ich (woanders) schrieb, "ganz dual im Hier und Jetzt".
Gewahrsein, das was ich damit verbinde, kenne ich recht gut. Und da ist Dualität, auch ohne zu denken oder nachzudenken. Wissen ohne denken zu müssen, Gewahrsein.
Und ja, ich bin auf dem Weg und ich bleibe auf dem Weg. Schliesslich lebe ich.
Gelöschter Benutzer:
Ich wünsche Dir das Du mal Gewahrsein wirklich erlebst. Dann wirst Du auch keine Dualität mehr wahrnehmen. Die erscheint auch nur wenn da noch Wissen ist das da ein Ich ist. ...gehe ich fröhlich pfeifend weiter....zeigt auf dem Weg sein, Dualismus, Ego in Vollkommenheit.
liebe Grüße
Helmut
mipoohji:
Ob es in dieser Klarsicht tatsächlich keine Dualität gibt, prüf das doch bitte mal eingehend nach.
So wie ich es bisher verstehe vergleiche ich es mit Situationen, die ich selbst erlebt habe und finde, dass ich ohne zu denken immer noch unterscheidend weiss.
Also immer noch Dualität. Gemildert, nicht weg.
Gruß
mipooh
(der aber gegen Dualität gar nichts einzuwenden hat)
mipoohji:
Erkennen ist Erkennen. Ein kurzer Moment Gedankenlosigkeit ist selbst mit Frosch und Platsch nicht Erleuchtung. Ein gewisses Erwachen (aus der Verstrickung der Gedanken) mag da sein. Ist sogar anzunehmen, da ich bei Platsch wahrscheinlich an etwas ähnliches denke wie Du.
Ich würde all das nicht Erleuchtung nennen, aber ich werde niemanden daran hindern es zu tun.
An solcher Stelle gehe ich fröhlich pfeifend weiter...
Gelöschter Benutzer:
Erleuchtung, Tao, das Göttliche erscheint erst nach der Befreiung. Das sind die Begriffe die diejenigen geschaffen haben die nach der Befreiung Worte suchten um den Weg zu zeigen, obwohl sie wussten das sie damit Gestrüpp an den Weg pflanzten(da is noch einer: Nirwana). Ich verwende diese Begriffe und schmeiß noch mehr Gestrüpp dazu. Wer verlangt von Dir das Du das wegräumen sollst, doch wenn Du das tust wirst Du vor lauter Räumerei den Weg nicht erfahren. Obwohl?!?!? Wenn Du bei dieser Arbeit feststellst das Du so damit beschäftigt warst das Du nichts gedacht hast warst Du "Weg". Obwohl?!?!? Wenn Du festgestellt hast das Du Gedankenleer warst solltest Du erkennen das Du befreit warst.
Was solls! Ich hab keinen Bock soviel zu schreiben wie im Palikanon aufgeschrieben steht, da ist bei weitem genug Gestrüpp.
liebe Grüße
Helmut
mipoohji:
Kunststück, ist ja auch niemand da, der Gedanken haben könnte...
Du kannst, wenn auch mühelos, immerhin zwischen Messer, Schneidendem und dem Gegenstand unterscheiden, der geschnitten wird...
Keine Erleuchtung.
mipoohji:
Wer weiß definitiv wie Bananen schmecken? Derjenige, der bereits eine gegessen hat.
Nun, dass Erleuchtung nicht dauerhaft bestehen bleibt, darüber sind wir uns schonmal einig. Allerdings krempelt sie den Menschen ein wenig um... er kann nicht vermeiden, dass aus diesem Erleben im Nachhinein gewisse Schlußfolgerungen entstehen, die es ohne das nicht geben kann.
Dass man über etwas bestimmtes, also meinetwegen ein Sträußchen Petersilie, erleuchtet sei, darüber werden wir uns nicht einigen können.
Petersilie kommt in Erleuchtung ebensowenig vor wie eine definierbare Person. Erst nach der Rückkehr in Dualität gibt es die wieder.
Das finde ich übrigens interessant, dass Du diese Rückkehr in Dualität bewertest (als zweckmäßig bzw wichtig) und dabei trotzdem Dualität auch auf Erleuchtung anwendest (wenn da etwas bestimmtes ist, über das man Klarheit hat, ist ja Dualität vorhanden).
Gelöschter Benutzer:
Während der Erleuchtung gibt es ja auch keine Gedanken und auch kein Nachdenken. Das kommt doch erst nach der Erleuchtung. Während dieser Erscheinung gibt es nichts zu sagen oder zu denken.
Wenn ich Schneide gibt es keine Gedanken, außer ich möchte mich schneiden.
mipoohji:
Diese Schlußfolgerungen kann ich beide nicht nachvollziehen.
Der Baum war nicht so wichtig, sondern sich die Zeit für die Erfahrung zu nehmen, und ich gehe davon aus dass dies prinzipiell für jeden möglich sein muss.
Gehirne dürften sich in den wenigen Jahren seit Buddha kaum nennenswert verändert haben.
mipoohji:
In Gewahrsein ist noch jede Menge Dualität. Selbst die Idee von Dukkha befreit zu sein riecht sehr nach Dualität.
Ich für meinen Teil hüte mich davor, Gewahrsein mit Erleuchtung gleichzusetzen.
mipoohji:
"Kann es nicht sein?" sagt "ich weiss es nicht".
Wohin jemand seine Erwartungen auch immer hängen mag, nur das Erleben bringt Aufklärung darüber was da tatsächlich geschieht.
Das alles ist allerdings überhaupt kein Grund nicht bereits die Klarheit zu genießen, die im Gewahrsein liegt. (Oft wäre man ja froh, wenigstens soweit klarzukommen.)
Unsere Sprache hat tatsächlich wenig Worte für all die Nuancen, die zwischen einer annehmbar ausgeglichenen Gemütslage und dem unmißverständlichen Erleben einer Selbstwesensschau liegen mögen. Ich las mal in einem buddhistischen Buch (Lama Angarika Govinda) von vielen "Bewusstseinszuständen". Ich glaube es waren 99, vielleicht auch 999... Ich zähle die nicht, weil mir da sowieso die einzelnen Begriffe fehlen würden und ich auch keine Lust hätte mir die alle zu merken. Da muß man schon ausgesprochener Hobbyist sein um sich mit sowas zu beschäftigen.
Eine gewisse Klarsicht ist halt "nur" eine gewisse Klarsicht und nicht die endgültig zufriedenstellende Einsicht, nach deren Erleben man nicht mehr suchen kann weil man sie bereits kennt.
Da sie aber mit dem völligen Verlust von Dualität verbunden ist, kann man "dort" nicht bleiben. Für den Alltag bleibt Gewahrsein in all seinen Nuancen und darin besteht nunmal Dualität. Erleuchtung fand der Buddha unter einem Baum sitzend und nicht beim Spazierengehen. Deshalb war er aber kein bischen dümmer beim Spazierengehen als während der Erleuchtung. Und völlig vergessen hat er sie gewiß auch nicht.
Gruß
mipooh
(der meint, wer suchen möchte, der sollte das tun)
Gelöschter Benutzer:
Hallo Jiun, wenn Klarsicht in Gewahrsein erfahren wird kann ich das mit Erleuchtung gleich setzen. Ich der "Zeit" bin ich von Dukkha befreit.
liebe Grüße
Helmut
mipoohji:
;)
Natürlich kann niemand kritisieren, wenn jemand eine tiefgreifende Erfahrung gemacht hat. Passiert aber trotzdem. Seit ich mich dazu entschieden habe, kein Blatt vor den Mund zu nehmen ist mir das (auch hier) durchaus passiert. Juckt aber nicht mich sondern diejenigen, die das dann tun.
Und dann gibt es noch die Menschen, die zur Vermeidung eines vermeintlichen Versagens einfach mal behaupten, sie hätten eine solche Erfahrung gemacht. Oft kann man damit einfach umgehen indem man sich dazu nicht äussert.
Ich hab aber auch schon andere Lebenssituationen erlebt, in denen es sinnvoll war hinzuschauen und entweder zuzustimmen oder eine solche Behauptung zurückzuweisen.
Zu Deinem ersten Satz, natürlich liegt die Wahrheit und die Wirklichkeit direkt vor unserer Nase. Im Gewahrsein (hat sich bei mir als Begriff dafür etabliert) wissen wir das auch. Mit einer Erleuchtungserfahrung oder Satori hat das allerdings nicht so ganz viel zu tun.
Solch eine Vorstellung bedroht die Verantwortungsbereitschaft und das Bestreben der Menschen, ihr Leben in der Gegenwart positiv zu gestalten.
Leben findet jetzt statt. Wenn Paradies, dann hier und wenn nicht, dann auch hier.
Gruß
mipooh