Meine Jahre in der "Hölle" nachdem ich den Zen-Weg abgebrochen hatte:
- Unordnung, Dreck, Müll und Gestank in der Wohnung
- ungewaschen/unrasiert und schmutzige Kleidung
- Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung
- körperliche Erschöpfung und Schmerzen
- Unsicherheit, Traurigkeit, Agression und Paranoia
- Konfliktsituationen mit verschiedenen Leuten
Einige Jahre später nach mehreren Versuchen, meine Karre aus dem Dreck zu ziehen:
- Wohnung sauber und ordentlich
- gewaschen/rasiert und saubere Kleidung
- viel Bewegung und gesunde Ernährung
- körperliche Kraft und Schmerzlosigkeit
- Selbstsicherheit, stille Freude, Friedfertigkeit, Geborgenheit
- Konflikten aus dem Weg gehen
Ich bin froh, heute wieder dort zu stehen (was für normale Menschen selbstverständlich ist). Ich empfinde tiefe Dankbarkeit und weiß es zu schätzen, wieder ein anständiges Leben zu führen. Egal ob mit oder ohne Zen. Gelegentlich mach ich ja mein 10-Minuten-Express-Zazen, aber so Hardcore-Sitzen wie früher tu ich nicht mehr.
Die fünf Schritte des gegenseitigen Durchdringens gehen anders. Ich versuche es mal aus dem Gedächtnis:
1. A dringt in B
2. B dringt in A
3. A ist A
4. B ist B
5. A und B durchdringen sich.
Schau einmal in den Spiegel. Den Du dort im Spiegel erblickst, bist nicht Du, aber es ist Dein Spiegelbild. Versuche den im Spiegel zu kneifen. Es wird Dir nicht gelingen, weil das nicht Du bist. Kneif Dir selbst in die Nase und Dein Spiegelbild folgt Dir in diesem Tun. Also noch einmal: Es gibt fünf Schritte auf dem Weg des gegenseitigen Durchdringens von zwei Dingen, seien sie noch so verschieden. Und guck mal in den Spiegel! Kannst Du über Dein Spiegelbild herzlich lachen. Oder mußt Du weinen bzw. das Spiegelbild erst einmal rasieren, bevor Du es erkennst?
Auf bald.
Dae Kyong