Liebe Bosale!
Wie ist das bei Euch auf dem Sitzkissen? Könnt Ihr tatsächlich loslassen? Den Geist ist recht einfach: Man denkt und denkt nicht wirklich bzw. denkt man nicht und denkt doch an was. Doch was ist mit dem Körper? Den loszulassen, gehört zur großen Kunst. Wenn nichts zieht in den Beinen, ist das noch recht simpel, aber nach guten 20 Minuten Regungslosigkeit kommt da ein Reißen im Muskel im Oberschenkel. Was tut Ihr dann? Mit dem Großen Rand und der Berufung zum Oberlehrer ist die Antwort schnell in Netz eingestellt. Nur in der Praxis des Sitzens, was tut Ihr wirklich? Dann hebt sich der Vorhang und aus dem Sprechriesen wird vielleicht ein Sitzzwerg.
Hunde, die bellen, beißen nicht! Wölfe heulen manchmal im Rausch der eigenen Stimme.
Wie ist das mit shinjin datsuraku in Deinem Hause?
Dae Kyong
Es ist wirklich ehrenwert, daß konsequent nicht das Ich benutzt. Ich werde deshald, nicht ansprechen mit.
Mich interessiert heute einmal mehr die Frage, welchen Bezug zur Praxis das gehaltvolle Wort hier hat. Ein Beispiel:
"Wie oft ein Kaiser seine Kleider wohl wechselt, nachdem er bemerkt, daß er trotzdem erkannt wird?"
Was soll ich jetzt konkret tun? Beim besten Willen komme ich nicht drauf. Soll ich meine Kappe nicht am Rechner für die Zeit im Internetcafé lagern oder den Blumenkohl im kleinen Topf kochen? Bin ich zu blöde!
Ein weiteres Beispiel:
"Ach, jetzt seh ichs: Du machst in der Klapse einen auf Möchtegern-Doktor..soso..
Vielleicht ist DoktorDepp für Dich der richtige Name."
Auch hier bin ich mit den möglichen praktischen Bezug überfordert. Heißt das konkret, daß ich mich beim Urologen anmelden soll? Oder ist das nur eine Bemerkung, die nach einem Wimpernschlag aus dem Gesichtsfeld verschwinden soll? Erzählt für das Vergessen? Au Backe, bin ich blöde!
Wenn jetzt zweifelst an meinem Namen, dann rufe mich einfach: FRANZ HEDDERGOTT. Gefunden in der Liesenstraße im Wedding.
Machs gut.
Dae Kyong