Liebe Bosale!
Jüngst las ich in den Kommentaren zum Shinjinmei das Koan, als der "Alte Buddha" auf die Frage eines Schülers die Antwort gab: "Die Kiefer dort im Garten." Kurze Zeit später öffnete sich mir eine Lösung. Eine Lösung und nicht die Lösung, um einigen das verbale Prügeln zu erschweren. Also die Kiefer im Garten, die manchmal auch als Eiche übersetzt wird, was mich schmunzeln läßt, da Kiefer und Eich botanisch sich sehr nahe sind, die Kiefer im Garten ist ein Sinnbild. Der Schüler befindet im Garten, einem kultivierten Stück Land. Mit anderen Worten liegt er mit seiner Frage nach dem letzten Sinn des Buddhismus völlig richtig. Nur wer sucht, ist auf dem Weg. Der gefunden hat und sich darauf ausruht, wird fett und geht fehl. Solche Leute schwingen das große Wort und merken nichts mehr. Die Kiefer dort im Garten. Seht Ihr sie?
Auf bald.
Dae Kyong
Gestern saß ich mit geschlossenen Augen auf einem Stuhl im Französischen Dom auf dem Gendarmenmarkt in Berlin und lauschte Johann Sebastian Bachs Orgelstück ("Komm, süßer Tod", BWV 478). Bis in den letzten Winkel meines Körpers und Geistes war da Entspannung. Aus dieser Erfahrung heraus frage ich mich, wo Dein Problem liegt. Läßt Du Dich nicht gern auf etwas ein? Instrumentale Musik ist ohne Richtung. Nach Norden, Süden, Osten, Westen, oben und unten völlig frei. Wenn jemand bei Orgelwerken an die Inquisition denkt, an unzüchtige Priester etc. pp. hat das mit seinen Ohrenn zu tun. Mit der Musik nicht. Mit den Konzerten verflüchtigen sich diese Hörweisen und es bleibt der Genuß pur. Kannst auch Du. Glaub es nur. - Aber übe lieber Zazen mit Oropax. Es könnte ein Radio irgendwo an sein...
Auf bald.
Dae Kyong