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Hishiryo:
Du bist nicht die Umstände. Ja, die Gesellschaft mag voller Egoisten sein, voller Neid, Gier, Hass.. Das sind die Geistesgifte. Sie sind die Ursache des Leidens. Und Du leidest, weil Du diesen Umständen mit dem Geistesgift Hass (Nichtwollen) entgegentrittst. Sei achtsam was Dir begegnet und handel nicht nach den Geistesgiften. In Gewahrsein kannst Du frei Handeln, nicht blind und produzierst mehr Leid.
Ein praktischer Übungsweg für alle Aspekte des Lebens ist der edle achtfache Pfad. Der Weg aus dem Leiden, der Weg der Erlösung.
sida0211:
Hallo Ben. Viele Dinge welche Du beschrieben hast sind zutreffend. Zweifel usw. Doch wie kann ich das in mein alltägliches Leben einbringen? Ich sehe leider das die Gesellschaft oder die Firma sich nur noch aus Gier und Leistungsdruck aufbaut. Dieses wiederspricht aber leider meiner jetzigen Einstellung. Natürlich benötigen wir Geld zum Leben aber ist das alles? Ich habe heute 20 min Meditation durchgeführt mit offenen Augen nach unten Blickend. Ich habe mich immer auf die rechte Haltung konzentriert. Somit habe ich beim abschweifen immer ins jetzt zurück zu kehren. LG
Hishiryo:
Es gibt kein richtiges oder falsches Zazen. Es ist nur kein Zazen, wenn Du nachdenkst oder träumst. Es muss sich nicht gut oder richtig anfühlen. Das sind gedankliche Wertungen. Fersensitz ist ok. Es wird Dir früher oder später alles beim Zazen begegnen, Zweifel, viele Gedanken, Gedankenlosigkeit, Euphorie, Müdigkeit, Schmerz, Trauer, Satori, Suche... lass Dich von nichts fangen oder verunsichern. Sitze unbeirrt in der rechten Haltung. Komme zur rechten Haltung immer wieder zurück. Das ist Zazen.
sida0211:
Ich habe heute mal nachdem Prinzip alles kommen und gehen zu lassen. Sobald ich bemerkt habe das ich abschweife habe ich mich auf die Stelle zwischen den Daumen konzertiert. Immer wieder immer wieder auf die Stelle. Nur an meiner Sitzhaltung habe ich auf den Fersensitz umgeschwenkt, da ich extreme Rückenschmerzen habe im halben und viertel Lotus. Ist soweit richtig?
Hishiryo:
Hallo Danny.
Es gibt keinen Beobachter. Es gibt nur das Sitzen. Es gibt nur das Wahrnehmen von Gedanken, Sinneseindrücken... Ein Beobachter wäre nur ein weiteres wahrzunehmendes Objekt. Somit ist da auch niemand der loslassen kann. Versuche Dich nicht damit zu beschäftigen es richtig zu machen oder loszulassen. Sitze und bemerke die Gedanken. Wenn Du sie ziehen lässt und anwesend bist, spinnen sie sich nicht weiter. Überlass die Gedanken sich selbst, sei einfach nur da und komme wieder wenn Du mit Gedanken interagierst. Zazen ist nicht das Befassen mit den Inhalten, sondern die Wahrung der Form, egal was geschieht.
Hass und Neid lösen sich auf im Alltag wenn Du sie siehst und mit Gelassenheit lässt, ohne sie verdrängen, loswerden zu wollen oder ihnen anzuhängen. Dann bemerkst Du in der Situation "Neid taucht auf" - "Ah ok, interessant" und der Neid wird verwelken wie eine Blume die.Du nicht wässerst.
Ein sehr gutes Buch: Kosho Uchiyama - Das Leben meistern durch Zazen.
Gruß, Ben
sida0211:
Guten Morgen Ben. Mein Name ist übrigens Danny. Vielen lieben Dank für die Ausführliche Antwort. Es geht darum den Beobachter zu Schulen oder? Was mir dabei extrem schwer fällt ist zum einen das Erkennen der Gedanken bzw Empfindungen und das darauffolgende Loslassen. Es wird überall vom loslassen gesprochen doch wie geht das? Beispiel ist wenn ich einen sehr starken Gedanken habe z.B. Neid oder Hass dann verfolgt dieser mich bis ich mir Luft gelassen habe. Es aus zu sprechen hilft mir meistens nicht dabei. Wie soll man sich in solchen Zuständen verhalten? Was bemerkenswert ist das ich es mittlerweile merke das ich eine starke Empfindung habe dich was ich daraus mache weiß ich leider noch nicht. Gibt es vielleicht ein schönes Buch wo die Meditation beschrieben ist? Haltung usw. Probleme mit der Geist Haltung usw. Ich habe zwar einige Bücher über Buddhismus meistens aber nicht über Zen. Lg Danny
Hishiryo:
Das sind nur Anker der Achtsamkeit. Vergiss das erstmal. Muho kommt von der Lehrtradition Sawakis. Es geht darum mit der korrekten Körperhaltung zu sitzen und alles was auftaucht, auftauchen zu lassen. Egal was der Geist macht, egal welche Gedanken oder Gefühle auftauchen. Lasse alles kommen und wieder verschwinden. Sei einfach da und nimm es wahr. Aber häng Dich nicht an die Objekte. Sitze mit der korrekten Haltung in jedem Zustand und komme zur Haltung zurück wenn Du abschweifst.
Du kannst statt der Körperhaltung auch das Gefühl der linken Handfläche, das Berühren der Daumenspitzen, die Wirbelsäule, die Nasenspitze, den Atem, etc nehmen. Wichtig ist es hierjetzt präsent zu sein und nicht zu schlafen, zu grübeln oder zu tagträumen. Es geht nicht darum, frei von Gedanken zu werden sondern da zu sein, egal was auftaucht. Lg, Ben
sida0211:
Lieber ? Erst einmal Danke das Du mir meine Fragen beantworten tust. Ich habe noch eine weitere Frage zu Apt Muho Meditations Anweisungen. Dort beschreit er das man sich auf seine z. B. Die Linke oben liegende Handfäche konzentrieren soll ich verstehe leider nicht ganz den Zusammenhang wie man das machen bzw auf was man da achten soll. Nur die Handfläche sobald ein Gedanke bzw. Gefühle auftauchen wieder zur Handfläche den Rest vom Körper auch? Lg
Hishiryo:
Die Anhaftung an den Zustand loslassen und zurückkehren zur Körperhaltung. Lass alles kommen und gehen, halte aber nirgends fest oder versuche nicht etwas loszuwerden. Einfach hierjetzt zurückkommen, wenn Du merkst, dass.Du Dich in etwas verlierst, träumst, grübelst. http://www.meditation-zen.org/de/kloster
sida0211:
Guten morgen. Das werde ich machen. Eine Frage bezüglich des Makyo habe ich dennoch. Wie soll ich mich verhalten wenn beim nächsten mal wieder so eine seltsame Erscheinung Auftritt? Wohin soll ich dann mit dem Geist bzw. Mit dem was passiert um nicht beunruhigt zu werden? Da ich in BW wohne. Gibt es dort ein Dojo bzw Frankreich welches man mal für ein Wochenende besuchen kann? Ich würde gerne mal an einen Meditations Kurs teilnehmen. LG
sida0211:
Danke für die Antwort. Darf ich dann weiter mit geschlossenen Augen Meditation durchführen? Ich bin der Meinung wie Helmut das man es machen kann weil es mich ruhiger werden lässt. Irgendwie bin tiefer verbunden mit dem Tun. Allerdings ist es auch schwierig da man sehr schnell Müde wird.LG
Hishiryo:
Ein Makyo, eine Illusion die beim Zazen auftreten kann. Nichts was Dich beunruhigen sollte. Einfach wahrnehmen ohne Anhaften oder Abweisen. Alles ist Ausdruck des Geistes, Satori, Makyo, Gedanken etc
Heute habe ich Zazen praktiziert. 2 mal einmal 15 min. Später 20 min. Beim ersten Mal waren die Augen offen ,konzentration auf die Körperhaltung gerade und nach Möglichkeit ohne Wanken.
Beim 2 mal habe ich die Augen geschlossen wieder die Konzentration auf die Gerade Haltung. Während der Meditation hatte ich plötzlich so ein Gefühl als ob der Raum rissig wäre und ich mich mitten drin befand. Was mir auffiel war das meine Arme nicht mehr korrekt in der Position waren und mein Atem ging schneller. Ich korrigierte die Arme und den Rest und öffenete die Auge wieder da es nicht ganz so angenehm war dieses Gefühl. Habt ihr vielleicht eine Idee was mir da wiederfahren ist? LG
Ein praktischer Übungsweg für alle Aspekte des Lebens ist der edle achtfache Pfad. Der Weg aus dem Leiden, der Weg der Erlösung.