Profil
Ein neues Gedicht. Diesmal geht es weniger um meine Tante, sondern um mich.
Lachend übermalt der Clown seine
menschlichen Züge.
Taumelnd betritt er die Bühne
und steht seinen Schülern und Richtern
gegnüber.
Hüpfend beäugt er die Realität
und diese Welt.
Mitfühlend lacht der Clown
über seine Schüler und Richter,
die sich in wirren Gedankengängen
verfangen.
ich finde es prima und denke, es geht den anderen auch so, dass immer mehr neue Forumsmitglieder mitschreiben und nachhaken. Zen ist in der Tat ein merkwürdiges Phänomen. Der Zugang dazu beginnt meist da, wo das Denken scheitert. Von daher bitte nicht entmutigen lassen.
Folgende kleine Geschichte habe ich gefunden. Ich hoffe die Länge und der Inhalt sind okay für ein Posting(?):
"... Es war einmal ein berühmter buddhistischer Laie namens Busol. Er war ein erleuchteter Mann. Seine Frau war erleuchtet, ebenso sein Sohn und seine Tochter. Eines Tages kam ein Mann zu Busol und fragte, ,ist Zen schwer oder leicht?' Busol sagte, ,Oh, es ist sehr schwierig. Es ist genauso, als ob Du versuchst, mit einem Stock den Mond zu schlagen'. Der Mann war verwirrt und zerbrach sich den Kopf, ,wenn Zen so schwer ist, wie hat dann Busols Frau die Erleuchtung erlangt?' Er ging also zu ihr und stellt ihr die gleiche Frage. Sie antwortete, ,das ist das leichteste der Welt. Es ist leichter, als sich beim morgendlichen Waschen an die Nase zu greifen'. Nun war der Mann vollkommen verwirrt. ,Ich verstehe nichts mehr. Ist Zen leicht? Ist Zen schwer? Wer hat Recht?' Deshalb fragte er ihren Sohn. Der Sohn sagte, ,Zen ist weder schwer noch leicht. Auf den Spitzen von 100 Grashalmen sitzt das ganze Ziel der Patriarchen.' ,Nicht schwer? Nicht leicht? Was ist es dann?' Also ging der Mann zur Tochter und fragte sie, ,dein Vater, deine Mutter und dein Bruder haben jeder eine andere Antwort gegeben. Wer hat nun recht?' Sie sagte, ,machst du es dir schwer, dann ist es schwer. Machst du es dir leicht, dann ist es leicht. Denkst Du nicht, dann ist die Wahrheit genauso, wie sie ist. Sage mir jetzt - worauf richtet sich dein Geist gerade in diesem Moment?' Der Mann war total verwirrt. Plötzlich gab ihm die Tochter einen Schlag, ,wo ist jetzt schwer und wo ist jetzt leicht?' Da verstand der Mann. Denke also nicht darüber nach, ob Zen leicht oder schwer ist. Zen ist genauso, wie es ist."
aus "Buddha steht Kopf", Seung Sahn
Viele Grüße
Gernot