Denn vom Lesen und Schreiben hab ich die Schnauze voll. Müsste eigentlich klappen, daß man das wieder verlernt. Wenn irgendwo etwas geschrieben steht, und sei es nur der Aufdruck auf dem Nutella-Glas, dann weigere ich mich, dahin zu gucken. Wenn man bedenkt daß mein Hirn seit der Schulzeit mit Schrift zugeschissen wurde... Wird endlich Zeit, diesen Ballast abzuwerfen :-)
Lieber Bosalin!
Am Samstag spielte zur Vernissage ein Saxophonist. In dem Stück atmete er ganze zweimal. Die Technik hätte ich gern. Aber nicht wirklich! Das Stück war der Neuen Musik zugehörig und viele Zuhörer hatten ihre liebe Not damit. Irgendwann klang die Musik in meinen Ohren nach Mittelaltertänze. Fast so wie einst bei dem Konzert der Truppe, die Ars subtilor als ihre Basis sahen. Die Bremer Stadtmusikanten hatten ein besseren Sound, um es so zu umschreiben. ABER ab Mitte des Konzertes hatte ich meine eigene Melodey im Kopf. Die es schon immer in mir gab. So wage ich heute zu behaupten, daß es der Boden ist, auf den die Musik fällt. Ist ein Besucher der Vernissage genervt und geht zur Türe hinaus, ist es sein Ohr. Höre ich Klänge aus dem Mittelalter in dem Katzenjammer, ist es mein Boden, der diese Blüte treibt.
Wenn Dich Dein Wissen nervt, dann sitze doch einfach nur Zazen. Und laß alles andere weg!
Auf bald.
Dae Kyong