Heute hatte ich ein Erlebnis, dass mir die Frage nach Gleichmut aufgeworfen hat. Eine Arbeitskollegin wurde, aus meiner Sicht, durch eine Belanglosigkeit emotional aufbrausend. Desto aufbrausender sie wurde, desto freundlicher, zuvorkommender und ruhiger wurde ich selbst, was sie dann als Provokation empfand und noch wütender wurde. Am Ende war ich dann von Ihrer Reaktion total schockiert und war dann ziemlich verwirrt und mitgenommen und trug die Situation den ganzen Tag mit mir herum.
Ich fand es verwirrend und auch enttäuschend, dass meine sehr besonnene Reaktion dermaßen destruktiv beantwortet wurde und stellte mir die Frage ob zum Weg "unerschütterlichem" Gleichmut es gilt auch solche Härten zu überwinden....
....aber wie, wo, und überhaupt?
Wie seht ihr den Weg zum erschütterlichen Gemüt?
d,
immer noch angeschlagen.
Hallo David!
Schön, Dich mal wieder hier zu lesen!
Ich frag mal nach...
Wenn Du "Belanglosigkeit" schreibst - vielleicht hat sie die Wertung, die in diesem Wort verborgen sein kann, wahrgenommen.
Letztendlich ist "so etwas" oft Thema von "sich nicht (genug) gesehen fühlen" - wenn das der Fall ist, fasst der andere Mensch, emotional sowieso schon aufgeladen, Gleichmut vielleicht als Gleichgültigkeit auf - weil es in sein Puzzle von "Ich werde nicht gesehen!" passt - das muß nicht unbedingt sein, daß ihr beide eine Geschichte in diese Richtung miteinander habt - wäre aber vielleicht eine Überprüfung wert?
Ich übe mich, wenn es mir greifbar ist, in solch emotionalen Situationen, zunächst nicht in Gleichmut - sondern sage, was bei mir ankommt - das "warum?", was mir dann im Hirn spukt, spreche ich nicht aus, sondern lasse den anderen agieren. Oft kommt eine Begründung, die ich dann be-denken und evt. "richtig stellen" kann - dann hast Du eine andere Basis.
Wenn ich es schaffe, beim anderen anzudocken - also, wenn es mir gelingt, seine Gefühlslage zu beschreiben, "sehe" ich ihn - dann bist Du wieder bei freundlich und zugewandt. und dann ist auch Platz für "Gleichmut".
Wobei:
Für mich gibt es dieses Ziel nicht - Gleichmut, keinen Weg, dessen Ziel er ist.
Vielleicht schreibe ich deswegen an Deiner Realität vorbei?
Danke fürs Anschubsen!
Gute Nacht BonJohn!
Liebe Grüsse
Andrea