Liebe Bosale!
Erst einmal ein Geständnis:
https://www.facebook.com/media/set/%3Fset=a.675032125906376.1073741909.100001987831489&type=1&l=303c8f02e0
Ja, ich gucke morgens um 6, 7:25 und 10 Uhr die Sendung des Missionswerkes von Joyce Meyer im Fernsehen. Es bereitet mir Vergnügen, die Zitate der Bibel in Zen umzudenken. Desweiteren ist Frau Meyer in ihrer Vortragsweise eine "Granate", der spontane Beifall in der gefüllten Halle ist für mich nachvollziehbar. Wer nun denkt, daß ich vom Zazen früher oder später Abstand nehmen werde, wird sich ein weiteres Mal täuschen. Seit guten 14 Jahren falle ich nicht um. Trotz blöden Zeugs in den Foren, trotz dem Sitzen allein, trotz der Erziehung ohne ein Funken Aufrichtigkeit. Also gucke ich Hand Of Hope. Ich höre ja auch ohne ein Schaden zu nehmen Orgelmusik.
Auf bald.
Dae Kyong
PS. Zen ist die Praxis von Zazen. Please continue Zazen!
in der Reinheitslehre des Buddhagosa aus dem 5. Jh. kann man nachlesen, dass weltliche und überweltliche siddhi ein Bestandteil des Erleuchtungsprozesses sind. Auch im Tipitaka wirst du unter iddhi fündig. Manche Traditionen, die sich auf Schamanismus beziehen, wenden siddhi zum Zweck des Heilens an. Das ist wohl eher nichts, worüber man sich ärgern sollte.
Mit Ärzten hat das wenig zu tun. In der Medizin wird eine Wirkung auf den Körper und Geist auf der mechanischen und chemischen Basis erzielt. Sie bezieht sich auf die materialistische Sicht, trennt zwischen der Psychischen und Physischen Grundlage, und selbst die Funktionsweise der Psychosomatik wird nicht weiter erläutert.
Wenn Meditation nichts bewirkt, sollte man ernsthaft darüber nachdenken, ob nicht einer Ideologie anstatt der Weg der Konzeptlosigkeit als Ziel gewählt wurde. Aber auch letzteres kann man ideologisch auffassen und die Festigung einer vorgefassten Meinung mit einem wirklichen Fortschritt verwechseln. Die Zustände bzw. Stufen, die durch Meditation erreicht werden, sind beispielsweise in den Schriften des Theravada detailiert beschrieben.
Die Tatsache, dass jemand hier Irrwege thematisiert muss nicht zwingend mit Besserwisserei zu tun haben. Wer lehrt, der mahnt, das ist eine seiner Aufgaben. Wenn aber jemand sagt - was ich nicht kann/kenne darf nicht sein, dem sollte man sich eher nicht anschließen. Die Fabel Der Fuchs und die Trauben kennt wohl jeder von uns. Unwissenheit ist uns angeboren, warum also einen Kult daraus machen nur weil es unbequem ist, sich mit dem eigenen Konkurrenzdenken konstruktiv auseinander zu setzen und sich dadurch neuen Erfahrungen zu öffnen. Es gibt keinen anderen Weg dazu, Konditionierungen zu überschreiten, außer sie komplett in Frage zu stellen. Deshalb sagt auch Buddha nicht 'eigene Ansicht', sondern 'Rechte Ansicht'. Der Weg des Überprüfens und Zweifelsucht sind zwei unterschiedliche Dinge, die sollte man eben lernen zu unterscheiden.
Gruß,
Veronika